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Burgruine Stollburg

Burgruine Stollburg / Foto: Andreas Hub

Hoch über der Weinbaugemeinde Handthal am Rande der Weinberge erhebt sich die Burgruine Stollburg, von der man eine herrliche Aussicht in das Steigerwaldvorland genießen kann.
Bereits 1511 wurde die Stollburg als Besitz der Herren von Stollberg genannt, 1237 fiel die Stollburg an das Hochstift Würzburg und war Würzburger Amtssitz. 1525 wurde sie im Bauernkrieg zerstört und nicht mehr aufgebaut. Zur Ruine im heutigen Zustand wurde sie erst 1700, als sie vom Bistum als Steinbruch (zum Bau des Schlosses in Bimbach) freigegeben wurde.
Nur noch wenige Relikte eines mächtigen Bergfrieds zeugen von stolzer Geschichte hoch droben am Stollberg. Immer noch 14 Meter misst die Höhe der Mauer, die aus dem 476 Meter hohen Bergsporn am Westtrauf und hier thronte das bischöfliche Amt Stollberg. Dann bereitete der Bauernkrieg 1525 allem Prunk ein jähes Ende.
Zu sehen ist von der großartigen Architektur des Hochmittelalters freilich nicht mehr viel. Zu ahnen dafür um so mehr.
Walther von der Vogelweide soll hier geboren sein. Der bedeutendste Dichter des Mittelalters im deutschsprachigen Raum soll Sohn eines aus der Schweiz stammenden Edelfreien namens Walther sein, der im Dienst König Konrads III standen und mit der Herrschaft Stolberg im Steigerwald belehnt war. Am Fuß des Bergs, wo jetzt Handthal liegt, war im 12. Jahrhundert, als die Burg gebaut wurde, das menschenleere „hantal“ oder „hagental“ (die mittelhochdeutsche Bedeutung von „han“ oder „hagen“ entspricht heute Begriffen wie „dichtes Gehölz“ oder „Dornbusch“). Hier könnte Walthers Vogelherd gewesen sein. Der mythenumwitterte Dichter soll etwa zwischen 1170 und 1230 gelebt haben.