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Sonderausstellung "KELTEN in FRANKEN" im Knauf-Museum Iphofen 2025

Datum:

27.07.25, 29.07.25, 30.07.25, 31.07.25, 02.08.25

Zeit: 11:00 bis 17:00 Uhr

Um 500 v. Chr. erfahren wir von griechischen Schriftstellern zum ersten Mal den Namen eines vorgeschichtlichen Volkes nördlich der Alpen: KELTOI – Kelten. Sie sollen an den Quellen der Donau ansässig gewesen sein, also in Süddeutschland. Dass sie auch in Franken lebten, zeigen zahlreiche archäologische Funde, die der so genannten Latènekultur – benannt nach einem Fundort in der Schweiz – angehören.

Sie belegen eine reiche materielle Kultur, die uns über handwerkliches Geschick und künstlerischen Ausdruck staunen lässt und eine entwickelte Gesellschaft vor Augen führt, welche organisiert in Siedlungen vom Bauerngehöft bis hin zur Stadt zusammenlebte. An ihrer Spitze stand ein Adel, der sich als Kriegerstand definierte, in Burgen oder an hervorgehobenen Plätzen residierte und seine Stellung durch „exotische“ Luxusgüter inszenierte. Opfergaben, Tempel und Bestattungssitten, aber mitunter auch Einzelstücke geben darüber hinaus Einblicke in die geistig-religiöse Vorstellungswelt, wenngleich gerade auf diesem Gebiet vieles vage und verborgen bleibt.

Im 5. Jahrhundert v. Chr. gehörte Franken zum Zentrum der keltischen Welt. Das Eisen als neuer Werkstoff hatte seinen Siegeszug bereits seit geraumer Zeit angetreten, inzwischen alle Lebensbereiche erreicht, vieles revolutioniert und stand nun auf seiner Höhe. Selbst auf anderen Gebieten gelangte die handwerkliche Produktion zu einem bisher noch nie da gewesenen Umfang und lieferte Erzeugnisse von höchstem qualitativem und ästhetischem Anspruch.

Während die einfache Bevölkerung als Bauern auf dem Land lebte und das wirtschaftliche Rückgrat darstellte, saßen die Handwerker in zentralen, vom Adel kontrollierten und befestigten Orten, die bereits frühstädtischen Charakter zeigten und Fernkontakte mitunter bis in den Mittelmeerraum pflegten.

Ein Klimasturz zog bald nach 400 v. Chr. eine Folge von katastrophalen Missernten nach sich und fällte die blühende Kultur auf ihrem Höhepunkt. Weiten Teile Frankens wurden nach bürgerkriegsähnlichen Geschehnissen verlassen. Zeitlich fällt dies mit den historisch überlieferten Keltenwanderungen zusammen, im Zuge derer keltische Kriegerscharen zunächst in Italien einfielen und später bis nach Griechenland und Kleinasien gelangten.

Aber auch nördlich der Alpen vollzogen sich Wanderungsbewegungen, die jedoch keinen Eingang in die antiken Geschichtsbücher fanden. So begannen keltische Stämme um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. damit, die verlassenen Gebiete Frankens neu zu besiedeln. Sie brachten ihre Siedlungsweise, ihre Bestattungssitten und ein verändertes Sachgut mit. Durch die Erfahrungen im Mittelmeergebiet gewannen die arbeitsteilige, massenhafte Produktion und der Handel in unbefestigten Großsiedlungen stark an Bedeutung.

An der Wende zum 1. Jahrhundert v. Chr. erreichten erstmals germanische Kriegsscharen die Region und brachten das wirtschaftliche Gleichgewicht ins wanken. Weitere militärische Zusammenstöße brachten den Handel vollends zum Erliegen und führten zur Aufgabe der zentralen Siedlungen. Weite Teile der Bevölkerung kehrten zu einer bäuerlichen Lebensweise zurück, vermischten sich mit den immer stärker zuwandernden Germanen und verloren schließlich ihr eigenständiges Gepräge.

Kosten/Eintritt:

  • Erwachsene: 5,00 €, Kinder: 3,00 € (inkl. Audioführung)
  • Schulklassen, pro Schüler: 2,00 € (inkl. Audioführung)
  • Gruppen, ab 20 Personen: 4,00 € p. Pers. (inkl. Audioführung)
  • Persönliche Führungen: Eintrittspreis von 5,00 € p. Pers., zuzüglich einer Pauschale von 40,00 € (nur nach Absprache von Montag bis Freitag)

Öffnungszeiten:
Dienstag - Samstag 10:00 - 17:00 Uhr
Sonntag 11:00 - 17:00 Uhr
Montag geschlossen