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Meine Zuversicht und meine Burg - Chorkonzert in der St. Michaelskirche auf dem Schwanber

Datum: 16.11.24

Zeit: 19:30 bis 21:00 Uhr

Hauptwerk des Konzertabends ist die Messe für Doppelchor des franco-schweizerischen Neutöners Frank Martin. Die Vertonung aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts arbeitet mit Klangfeldern und elegischen Melodien ohne die Welt der Tonalität vollständig zu verlassen. Martin selbst bezeichnete die Komposition dieser Messe „als eine Sache zwischen Gott und mir allein“. So bricht die Komposition mehrfach mit Klischees und Stereotypen aus der langen Tradition der Messvertonungen.

A-cappella-Kompositionen aus verschiedenen Phasen der Romantik stehen diesem Werk gegenüber. Frühestes Werk ist die Vertonung des 91. Psalms durch Giacomo Meyerbeer. Die Motette stellt ein Einzelwerk dar, dem der Jude Meyerbeer den deutschen Luthertext unterlegte. Die Vertonung schwelgt ganz in Tonfall der großen Oper, obwohl sie formal in der Tradition der venezianischen Mehrchörigkeit steht.

Auch die Fest- und Gedenksprüche von Johannes Brahms folgen dieser Tradition, aber auch sein Werk atmet den spinnweb-feinen Satz des hochromantischen Sinfonikers. Am Scheitelpunkt zur Moderne steht bereits der Spätromantiker Max Reger mit seiner Motette „Mein Odem ist schwach“ op. 110, Nr. 1, in der er wie in keinem anderen Vokalwerk die harmonischen Mittel bis ins äußerste ausreizt.

CoroCantiamo unterstreicht mit dieser Auswahl an Chorstücken seinen Ruf, immer wieder Schätze der Musikgeschichte zu heben, und dies nun auch wiederholt nicht nur im Bereich der Alten Musik.